Diese Organisationen helfen bei Glücksspielsucht

Was ist Glücksspielsucht?

Unter den Experten wird die Glücksspielsucht als pathologisches Spielen bezeichnet. Spieler spielen unkontrolliert und übermäßig Glücksspiele. Das Leben der Personen wird meistens schleichend von der Spielsucht eingenommen.

Spielsucht wird als Erkrankung von den Krankenkassen eingestuft. Sie gilt als psychische Störung und kommt mit einem eigenständigen Krankheitsbild daher. Je früher die pathologische Spielsucht erkannt wird, desto höher steigen die Chancen, eine Spielsucht Therapie erfolgreich abzuschließen.

Wie erkennt man Glücksspielsucht?

Es gibt einige Glücksspielsucht Symptome, die aufhorchen lassen. Hierzu gehört der Kontrollverlust. Einige der typischen Symptome sind:

• Spielen von Glücksspielen über Stunden und ohne Pausen
• Weiterspielen trotz Verluste und Schulden
• Abkapselung vom sozialen Miteinander
• Vernachlässigung von Hobbys
• Verheimlichung des Spielkonsums
• Vergessen die Zeit

Falls Leute unter einer Glücksspielsucht leiden und können möglicherweise einmal nicht spielen, ist sogar mit Entzugserscheinungen zu rechnen. Entzugserscheinungen können beispielsweise leichte Reizbarkeit, Aggressivität, Zittern und Nervosität sein.

Betroffene können es kaum erwarten, endlich wieder spielen zu können. Manche Leute lassen sich sogar krankschreiben, um nicht zur Arbeit zu müssen, sondern weiterspielen zu können.
Anfangs ist es gar nicht so einfach, die Spielsucht zu erkennen. Immerhin ist es ein schleichender Prozess, der sich über Jahre aufbaut. Im Anfangsstadium gibt es kaum Einschränkungen zu erkennen. Spieler pflegen weiter soziale Kontakte und gehen der Arbeit nach.

Im Gewöhnungsstadium kommt es bereits zu zahlreichen Einschränkungen. Spieler sind angespannt und reizbar. Außerdem werden Hobbys, Freunde und Arbeit hinten angestellt. Auch die Verschuldung ist in dem Stadium möglich. Zudem wird eine Spielsucht geleugnet.

Im Suchtstadium wird exzessiv und mit hohem Risiko gespielt. Es kommt zu einem Kontrollverlust und meistens hohen Geldverlusten. Auch Angstzustände und zittrige Hände sind im Suchstadium möglich.

Glücksspielsucht Statistiken: Jeder 5. Spielende ist betroffen

Es gibt mittlerweile Statistiken und Studien zum Thema Glücksspielsucht. Laut der Studien wurde herausgefunden, dass vor allem das Online-Glücksspiel mit einem erhöhten Suchtpotenzial einhergeht.

Sogar jeder 5. Spielende zeigt laut der Studien der BZgA ein problematisches Verhalten auf. Vor allem sind Leute mit niedrigem Einkommen und Menschen mit Migrationshintergrund laut der Forschungsergebnisse aufgefallen und besonders betroffen.

Die Glücksspielsucht, oder das pathologische Spielen, ist außerdem die siebthäufigste Diagnose in ambulanten und stationären Suchthilfeeinrichtungen, laut einer Statista Studie aus dem Jahr 2021.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag und den verschiedenen Maßnahmen sollen vor allem die Risikogruppen geschützt werden. Zumindest erhofft sich die Glücksspielbehörde positive Effekte für Spieler.

Glücksspielsucht Selbsthilfe: 7 Tipps

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag Deutschlands soll das Problem angegangen werden. Es wurden einige Möglichkeiten geschaffen, um sich als Spieler vor einer Glücksspielsucht zu schützen.

Unter anderem gibt es in legalen Online Casinos ein Einzahlungslimit von maximal 1.000 € im Monat. Außerdem gibt es Einsatzlimits pro Spielrunde, sodass das Spielen nicht ausarten kann. Spieler können sich selbst schützen, um nicht unkontrolliert zu spielen. Folgende Tipps solltest du beherzigen:

• In einem emotionalen Ausnahmezustand nicht am Glücksspiel teilnehmen

Befindest du dich in einem emotionalen Ausnahmezustand (beispielsweise Trauer, Wut…), solltest du niemals am Glücksspiel teilnehmen. In solch einem Zustand ist die Gefahr groß, erst richtig in die Spielsucht zu rutschen.

Das Spielen bringt dir vielleicht in dem Moment ein tolles Gefühl und mit etwas Glück auch einen Gewinn ein. Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit groß, immer wieder zum Spielgeschehen zurückzukehren.

• Unbedingt soziale Kontakte pflegen

Vor Spielsucht kannst du dich gut schützen, indem du nie deine sozialen Kontakte und die Arbeit vernachlässigst. Soziale Kontakte sind grundsätzlich sehr wichtig, um den Bezug zum Jetzt und Hier nicht zu verlieren.

• Individuelle Limits

Am besten setzt du dir individuelle Limits für das Spielen. Seriöse und legale Online Casinos bieten dir die Möglichkeit, Limits nach deinem Geschmack einzustellen. So ist es möglich, beispielsweise ein niedrigeres Einzahlungslimit pro Monat einzustellen.

Du könntest aber auch andere Limits wie Einsatzlimits, Gewinnlimits und Verlustlimits einstellen. Mit den verschiedenen Limits ist es möglich, das Spielen im Griff zu behalten.
Bei Bedarf kannst du dir auch Zeitlimits für Spielsitzungen setzen. Du könntest vorgeben, wie viele Stunden du am Tag, pro Woche oder pro Monat spielen möchtest. Hast du das Limit erreicht, ist kein Weiterspielen möglich.

• Selbstausschluss

Spieler können sich selber vom Spielen ausschließen. Dafür gibt es die Möglichkeit des Selbstausschlusses. Merkst du, dass es mit dem Spielen zu viel ist, kannst du die Selbstsperre beantragen.

Die Selbstsperre kann für einen kurzen Zeitraum von wenigen Monaten eingerichtet werden. Möglich ist aber auch eine dauerhafte Sperre, um überhaupt nicht wieder in die Versuchung zu kommen, am Spielen teilzunehmen.

• Panik-Button

Zusätzlich gibt es den Panik-Button. Nutzt du den Panik-Button, kannst du für einen kurzen Zeitraum von 24 Stunden nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen. Dieser Button kann auch schon hilfreich sein, um sich etwas abzukühlen und einen klaren Kopf zu bekommen.

• Kein Geld von jemanden ausleihen

Für das Spielen solltest du dir von niemandem Geld ausleihen. Nutze nur das Geld, was du selber zur Verfügung hast und für keine wichtigen Ausgaben im Monat benötigst. Hast du beispielsweise nur 300 € monatlich zur freien Verfügung, zahle auch wirklich nur maximal diesen Betrag ein.

Hast du dir erst einmal Geld von jemandem für das Spielen ausgeliehen, geht der Teufelskreis los. Schließlich musst du das Geld irgendwann zurückzahlen. Hast du aber alles verspielt, wird es schwierig, die Schulden zu begleichen.

• Hilfe bei Organisationen suchen

In Deutschland gibt es aktuell einige Organisationen die bei Glücksspielsucht helfen können. Im folgenden stellen wir dir die wichtigsten Organisationen vor.

Diese Organisationen bieten Hilfe bei Glücksspielsucht an

Wir stellen dir hier 5 Organisationen vor, die bei Glücksspielsucht helfen können:

1. check-dein-spiel.de
2. gluecksspiel-behoerde.de
3. BZGA
4. OASIS
5. bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de

Check-dein-Spiel.de

Check-dein-Spiel.de bietet eine optimale Glücksspielsucht Beratung an. Vor allem läuft die Beratung telefonisch oder online komplett anonym und kostenlos ab. Du brauchst dich nicht zu schämen und Angst davor haben, erkannt zu werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich in einem Suchthilfezentrum vor Ort beraten zu lassen.

Bei Check-dein-Spiel.de bekommst du einen Überblick über die möglichen Suchthilfezentren in deiner Nähe. Übrigens gibt es auf der Seite einen Selbsttest, um herauszufinden, ob du von Glücksspielsucht betroffen bist.

Gluecksspiel-Behoerde.de

Eine gute Anlaufstelle zum Thema Glücksspielsucht ist die GGL. Es gibt viele Tipps und Infos darüber, wie sich Spielsucht erkennen lässt. Außerdem werden verschiedene Anlaufstellen und Präventionseinrichtungen aufgelistet, an die sich Betroffene wenden können.

BZGA

Eine weitere Organisation, die im Falle einer Glücksspielsucht relevant ist, ist die BZGA. Hierbei handelt es sich um die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Von der Organisation gibt es wichtige Informationen rund um das Thema Suchtprävention. Zusätzlich werden verschiedene Beratungsstellen aufgelistet, die frequentiert werden können.

OASIS

Bei OASIS handelt es sich um ein Sperrsystem, das bundesweit relevant ist. Alle Spielhallen vor Ort und Online-Spielotheken mit deutscher Lizenz und Erlaubnis sind an OASIS angeschlossen. Spielsüchtige und spielsuchtgefährdete Spieler, die in der Sperrdatei gelistet werden, können in keinem legalen Online Casino in Deutschland spielen.

Die Sperre gilt sowohl für den Online-Bereich als auch für Spielotheken vor Ort. Gelistete Spieler haben somit keine Möglichkeit, legal am Glücksspiel teilzunehmen und weiterzuspielen. Glücksspiel-Anbieter müssen vor dem Spielen prüfen, ob ein angemeldeter Nutzer spielen darf. Steht ein Spieler auf der Liste, muss der Zugang zum Spielgeschehen verweigert werden.

Bundesweit-gegen-Gluecksspielsucht.de

Bundesweit-gegen-Gluecksspielsucht.de ist eine Organisationen gegen Glücksspielsucht, die mit die umfangreichste Hilfe anbietet. Hier kann man sowohl Hilfe online, als auch über das Telefon oder vor Ort bekommen. Auch fremdsprachige Hilfe auf Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch wird angeboten.

Man hat außerdem die Möglichkeit nach Selbsthilfe-Gruppen zu suchen oder digitale Hilfe in Anspruch zu nehmen. Letzteres ist besonders interessant für Spieler, die ihre Spielsucht bewältigen wollen, ohne mit Dritten zu sprechen. Es wird auf die PlayOff-App verwiesen, die speziell für Hilfe gegen Glücksspielsucht erstellt wurde.

Glücksspielsucht: Anlaufstellen für Angehörige

Nicht nur die Spieler selbst, sondern auch die Angehörigen haben eine gewisse Handhabe, wenn es um das Thema Spielsucht geht. Angehörige haben die Möglichkeit, sich von einer Organisation wie Check-dein-Spiel.de oder der BGZA beraten zu lassen. Beratungen sind kostenlos und anonym.

Sicherlich möchten Angehörige betroffenen Spielern helfen, aus der Spirale herauszukommen. Es ist aber auch wichtig, sich selbst zu schützen. Folgende Tipps sind wichtig:

• Für eigene finanzielle Sicherheit sorgen und Konto einrichten, auf das der Angehörige keinen Zugriff hat
• Verleihe kein Geld an die entsprechende Person und nimm keine Schulden auf
• Sprich mit anderen Leuten über das Problem
• Wende dich an eine Glücksspielsucht Hotline unter 0800 1 37 27 00
• Nutze professionelle Hilfe und habe vor allem viel Geduld

Möglich ist es übrigens auch, sich für die Fremdsperre zu entscheiden. Du kannst einen Angehörigen mit einem Spielsuchtproblem vom Spielen ausschließen lassen. Allerdings müssen entsprechende Dokumente wie Kontoauszüge oder Inkassobescheide eingereicht werden.

Nach der Antragstellung der Fremdsperre wird die betroffene Person zum Thema befragt. Kommt es zu einer Spielsperre, ist diese für mindestens 1 Jahr gültig.

Fazit

Übermäßiges Spielen kann zu einer regelrechten Sucht ausarten. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, um das Spielverhalten einzudämmen. Wer doch in eine Spielsucht geraten ist, wird aber nicht alleine gelassen.

Dank verschiedener Organisationen ist es möglich, sich für eine Beratung und eine Glücksspielsucht Therapie zu entscheiden. Der Weg aus der Sucht ist natürlich steinig und schwer, aber auch hilfreich und möglicherweise unausweichlich.