IP Blocking Glücksspiel: Netzsperren für den Schutz der Spieler
Natürlich möchte sich kein Anbieter einfach so vom Markt drängen lassen. Es ist auch fraglich, ob überhaupt IP Blocking rechtlich möglich ist. Falls es zum IP Blocking einzelner Seiten kommt, können Leute aus Deutschland nicht mehr auf das Angebot zugreifen.
Aktuell ist es so, dass es für viele Leute schwer ist, legale von illegalen Glücksspielanbietern zu unterscheiden. Mit dem IP Blocking für illegales Glücksspiel wäre das Problem Geschichte. Niemand muss sich Gedanken darüber machen, ob die aufgerufene Online Spielothek wirklich sicher und seriös ist.
Die verschiedenen Internet-Provider erhielten natürlich auch schon von der GGL entsprechende Infos. Internetprovider sind aber der Meinung, dass sie nicht einfach so auf Bitten der GGL Webseiten sperren können. Laut der Provider wäre das eine Art Zensur. Allerdings möchte die Behörde zusammen mit den Internet-Providern eine geeignete Lösung finden.
Aktuell ist es so, dass schon einige Casinos mit einer EU-Lizenz zeitweise unzugänglich sind. Teils haben Anbieter auch schon das Spielangebot für Deutschland komplett eingestellt. Auf dem illegalen Markt gibt es also Bewegung.
Müssen IP Netzsperren von Internet-Provider auf Zuruf umgesetzt werden?
Das Vollzugsinstrument IP Blocking von illegalen Glücksspiel-Seiten ist laut dem Glücksspielstaatsvertrag vorgesehen. Hierfür ist es aber wichtig, dass der Glücksspielanbieter zunächst eine Untersagungsverfügung erhält. Kommt der Anbieter für illegales Glücksspiel der Aufforderung nicht nach, ist IP Blocking aufgrund des neuen Glücksspielstaatsvertrags ein geeignetes Mittel.
Internetprovider müssen in solch einem Fall normalerweise die IP Netzsperren einrichten, damit das Angebot des entsprechenden illegalen Anbieters nicht mehr erreichbar ist. Die GGL versucht einen einfachen Weg zu finden, damit Internetprovider die Netzsperren einrichten. Vorgesehen ist, dass Internet-Provider von der GGL über die zu sperrenden Seiten informiert werden.
Was sagt das Gericht zum Vorhaben IP-Blocking der GGL?
Gerichte sind anderer Meinung als die GGL und haben die Anordnungen zur Sperrung illegaler Glücksspielanbieter als unrechtmäßig eingestuft. Unter anderem hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf im Februar entschieden, dass keine Rechtsgrundlage für IP Blocking besteht.
Aber auch das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz hat schon einige Tage vor der Entscheidung aus Düsseldorf diese Auffassung vertreten. Für die GGL ist dies natürlich ein herber Rückschlag, da IP Blocking als geeignetes Mittel eingestuft wurde, um den Zugang zum illegalen Glücksspiel zu unterbinden und die Spieler zu schützen.
Der Deutsche Sportwettenverband hat sich auch schon geäußert. Sie fordern von der GGL ein Umdenken und andere Mittel, um gegen illegales Glücksspiel vorzugehen. Immerhin gibt es schon mehrere Entscheidungen der Gerichte, die IP Blocking als nicht rechtens eingestuft haben.
Legales Casino Angebot attraktiver machen
Sicherlich wäre es hilfreich, wenn das legale Angebot in Deutschland deutlich ausgebaut und attraktiver gemacht wird. Unter anderem gibt es viele Fans der Tischspiele und Live-Casino-Spiele. Solche Angebote wurden bisher überhaupt noch nicht für legale Online Spielotheken zugelassen.
Sicherlich sind auch einige weitere Schutzvorkehrungen wie Einzahlungslimit und Einsatzlimit ausschlaggebend dafür, dass sich viele Leute für das Spielen in Online Spielotheken mit ausländischer Lizenz entscheiden.
Wird das legale Glücksspiel deutlich gestärkt und ausgebaut, werden sich bestimmt einige Spieler dafür begeistern können. Die GGL muss sich also etwas einfallen lassen, um mehr Leute vom illegalen Markt wegzubewegen.
Wie geht es mit IP Blocking beim Glücksspiel weiter?
Wie genau es nun weitergeht, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Vielleicht kommen zukünftig auch noch andere Beschlüsse der Gerichte, sodass es möglicherweise doch rechtlich möglich ist, Netzsperren für illegale Glücksspielseiten einzurichten. Aber wir müssen nun weiter abwarten, wie es weitergeht.
Ein weiteres Mittel der GGL gegen illegales Glücksspiel ist Payment Blocking. In dem Fall sollen die Zahlungsdienstleister Zahlungsströme unterbinden. Deswegen haben sich auch schon einige Zahlungsdienstleister zurückgezogen. Dazu zählt in erster Linie PayPal. Aber auch die Paysafe Gruppe zieht mit der Paysafecard, Neteller und Skrill langsam nach.
Fazit: Bringen IP- und Payment Blocking etwas?
Ob IP- und Payment Blocking überhaupt etwas bringen, ist natürlich fraglich. Es gibt genügend Möglichkeiten, um entsprechende Sperren zu umgehen. Die Technik macht es möglich, auch weiterhin auf das Angebot zugreifen zu können.
Hinsichtlich des Payment Blocking wird es auch schwierig werden, das Spielen zu unterbinden. Es gibt genügend Zahlungsmethoden, über die auch weiterhin Zahlungsvorgänge möglich sind. Zu erwähnen sind unter anderem Kryptowährungen oder auch MuchBetter.
Wer in illegalen Online Spielotheken spielen möchte, wird also auch zukünftig Wege finden, um das volle Programm zu genießen. Es sind einige Umwege nötig, die aber viele in Kauf nehmen. Es bleibt also weiter spannend rund um den deutschen Glücksspielmarkt, die GGL und die Blocking-Methoden.
Nationalität
Deutsch
Wohnt in
Deutschland
Universität
FU Berlin
Abschluss
Publizistik
Fakten gecheckt von Thomas Kellner